Osterbotschaft des Bischofs von Podol'sk TICHON
Osterbotschaft des Bischofs von Podol'sk TICHON
Osterbotschaft des Bischofs von Podol'sk TICHON,
Vikarbischof des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus'
Administrator der Diözesen von Wien und Österreich und von Ungarn
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Christus ist auferstanden!
Seit mehr als zweitausend Jahren feiern wir den Sieg des Lebens über den Tod, die Errettung des Menschen aus den Fesseln der Sünde und der Verdammnis. Die Tore des Himmelreichs öffnen sich und schenken uns die Hoffnung auf die ewige Errettung. Denn die Auferstehung Christi ist nicht nur ein Faktum der menschlichen Geschichte, sondern auch eine geistliche Realität, in die einzutreten uns der Herr ruft. Auf Seinen göttlichen Ruf zu antworten und uns Seiner rettenden und erbarmenden Hand entgegenzustrecken ist für jeden der Weg der Erlösung.
Aber dieser Weg ist voll von Trübsal und Versuchungen. Als wir uns auf das Fest der Auferstehung Unseres Herrn vorbereitet haben und den Weg durch die Große Fastenzeit gegangen sind, haben wir wichtige und erlösende Worte gehört, waren Zeugen von Ereignissen der christlichen Geschichte, auf die die Heilige Kirche unsere Aufmerksamkeit gerade an diesen Tagen gelenkt hat.
Wir haben im Geist den Einzug des Herrn nach Jerusalem miterlebt, Sein Gebet im Garten Getsemane, den Verrat durch Judas, das Gericht über den Erlöser, Seine Kreuzigung, die Reue des gerechten Schächers, den Tod und die Auferstehung des Herrn. Mögen diese großen Ereignisse in unseren Herzen bewahrt bleiben und uns in schweren Zeiten helfen, uns daran zu erinnern, dass der Weg zur Auferstehung mit Christus durch die Kreuzigung mit Ihm führt. "Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit Ihm leben werden", bezeugt der heilige Apostel Paulus (Röm 6, 8).
Der Ostermorgen bringt uns stets in Gedanken in jene fernen Zeiten zurück, als die myrontragenden Frauen an einem solchen Morgen zum Grab gingen, um den Allreinen Leib Christi mit wohlriechenden Ölen zu salben, und betrübt waren, dass sie Ihn nicht rechtzeitig auf die Beerdigung vorbereiten konnten. Die Apostel waren ängstlich und verstört und die jüdischen Führer und Ältesten befahlen den Wächtern im Irrsinn, dass diese allen erzählen mögen, dass die Jünger den Leib ihres Lehrers aus dem Grab gestohlen hätten.
Aber Christus ist von den Toten auferstanden und hat den gesamten Lauf der menschlichen Geschichte verändert. Und wir wissen, dass wir durch Seine große Gnade zur Freude der Gemeinschaft mit Gott berufen sind. Es gibt keinen Tod mehr, keine Verwesung! Der Herr hat uns aus den Fesseln der Sünde und des Untergangs befreit und die gefallene menschliche Natur aufgerichtet. Aber unsere Erlösung hat, wie wir wissen, einen hohen Preis gekostet. So mögen wir immer daran denken und den von den Toten auferstandenen Erlöser Christus würdig verherrlichen.
An diesen strahlenden Tagen wünsche ich Ihnen allen, liebe Brüder und Schwestern, dass die Freude über die Auferstehung des Herrn heute in jedes Haus und in jede Familie eingehen möge. Dass das Licht der Auferstehung Christi Ihr Leben und das Leben Ihrer Verwandten und der Ihnen Nahestehenden erleuchten möge.
Der von den Toten auferstandene Erlöser der Welt möge uns allen "die ewige Freude", die geistliche Realität schenken, zu der wir alle durch Seinen Kreuzestod und Seine Auferstehung berufen sind.
Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
+ TICHON,
Bischof von Podol'sk,
Vikarbischof des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus',
Administrator der Diözesen von Wien und Österreich und von Ungarn